Das Durchschnittseinkommen Schleswig-Holstein (verfügbares Einkommen) liegt bei 21.954 Euro je Einwohner.
Dabei bestehen in Deutschlands nördlichstem Bundesland deutliche Einkommensunterschiede.
Das durchschnittliche Einkommen der Schleswig-Holsteiner
Beim verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte handelt es sich um eine Zusammensetzung aus dem primären Einkommen sowie den finanziellen Sozialleistungen und den Transfers, die zumeist vom Staat an die Haushalte gezahlt werden. Die Sozialbeiträge, Einkommenssteuern und Vermögenssteuern fallen hingegen im verfügbaren Einkommen weg. Übrig bleibt die Summe, die den privaten Haushalten zum Ausgeben oder Sparen zur Verfügung steht.
In Schleswig-Holstein waren dies im Jahr 2015 21.954 Euro pro Einwohner.
Durchschnittseinkommen der Steuerpflichtigen in SH
Die Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, die 2017 veröffentlicht wurde, stammt aus dem Jahr 2013. Sie lässt sich erst dann erstellen, wenn die statistischen Zahlen zur Steuerfestsetzung der Finanzämter vorliegen. Wegen gesetzlicher Pflichten kann dies mehr als drei Jahre in Anspruch nehmen.
Die steuerpflichtigen Schleswig-Holsteiner kamen dabei auf ein durchschnittliches Einkommen von 35.443 Euro. Damit erzielten sie 3195 Euro mehr als 2010, was einem Anteil von 10 Prozent entspricht. Mit dieser Einkommenssumme bewegt sich Schleswig-Holstein auf dem Bundesdurchschnitt.
Ein Anstieg erfolgte zudem beim Median, der Summe die von 50 Prozent aller Steuerpflichtigen erzielt wird. Diese lag bei 2203 Euro bzw. 9 Prozent.
Kluft zwischen Arm und Reich im Norden gewachsen
Die Statistik weist aber auch darauf hin, dass sich der Schnitt zwischen Arm und Reich in Schleswig-Holstein noch weiter vergrößert hat. Auf der einen Seite wuchs die Anzahl jener Bürger, die unter dem durchschnittlichen Einkommen liegen, von 65 auf 66 Prozent. Andererseits vergrößerte sich die Menge der sogenannten Einkommensmillionäre von 515 auf 547.
Im Vergleich zum Jahr 2010 bedeutete dies bei den Steuerzahlern, deren Durchschnittseinkommen brutto wenigstens bei einer Million Euro liegt, einen Zuwachs von sechs Prozent.
Unterschiede zwischen den Regionen
Wenig überraschend sind auch die Differenzen beim Durchschnittseinkommen zwischen den einzelnen Regionen. Die höchste Summe erreichte 2013 die Hansestadt Lübeck mit 30.620 Euro. Am niedrigsten fiel sie in Neumünster mit 28.882 Euro aus.
Eine positive Auswirkung ergab sich außerdem durch die Hansestadt Hamburg. So erzielten jene vier Landkreise Schleswig-Holsteins das höchste Einkommen, die an die Metropole grenzen. Auf den höchsten Wert kam Stormarn mit 42.662 Euro.
Im kommunalen Vergleich wird der Spitzenwert allerdings nicht im Umland von Hamburg erreicht, sondern an der Westküste von Schleswig-Holstein. So fällt das Durchschnittseinkommen im kleinen Ort Reußenköge in Nordfriesland, der es auf gerade einmal 330 Einwohner bringt, mit 107.387 Euro am höchsten aus. Grund dafür sind die Anteile am Bürgerwindpark Reußenköge, die von rund 90 Prozent aller Einwohner gehalten werden.
Lage in Schleswig-Holstein
Bei Schleswig-Holstein handelt es sich um das nördlichste der deutschen Bundesländer. Es wird von Nord- und Ostsee umgeben und vom flachen Land sowie stürmischen Winden geprägt. Die Anzahl der Einwohner beträgt ca. 2,8 Millionen.
Abgesehen von Öl und Gas in der Nordseeregion verfügt Schleswig-Holstein nur über wenige Bodenschätze. Von wirtschaftlicher Bedeutung für das Land ist neben der Landwirtschaft auch der Tourismus. So stellen die erholsamen Nord- und Ostseeregionen Jahr für Jahr ein attraktives Ziel für Urlauber und Besucher dar.
Gehälter in Schleswig-Holstein
Die Gehälter in Schleswig-Holstein bewegen sich unter dem Durchschnitt, was auf die schwachen Strukturen des Bundeslandes zurückzuführen ist.
Zum Beispiel erhalten Arbeiter einen Bruttoverdienst von 2.600 Euro. Angestellte im Handel bringen es auf fast 3000 Euro.