Das Durchschnittseinkommen Vietnam beläuft sich auf 1.260 US-Dollar pro Jahr bzw. auf 105 US-Dollar im Monat (Bruttonationaleinkommen 2011 je Einwohner, Quelle: Weltbank).
Experiment Planwirtschaft
Nach der Niederlage der Amerikaner im Jahr 1975 stellte man auch den Süden Vietnams auf eine Zentralverwaltungswirtschaft nach sowjetischem Vorbild um. Dieses Projekt währte aber nur kurz. 1986, nur 11 Jahre nach der Umstellung auf die komplette Planwirtschaft, beschloss die Regierung den ökonomischen Neuanfang.
BIP Vietnam und Volkseinkommen
Man begann, die wirtschaftliche Isolation aufzuheben und Investoren aus aller Welt Zugang zur neuen Marktwirtschaft zu verschaffen. Dafür wurde das südostasiatische Land rasch belohnt: BIP-Wachstumsraten von 7-8 Prozent waren seitdem keine Seltenheit mehr – man sprach vom vietnamesischen Wirtschaftswunder. Insgesamt hat sich das jährliche Volkseinkommen Vietnams seit dem Jahr 1985 verzehnfacht.
Außenhandel
Als Motor für diese Entwicklung ist vor allem Vietnams starker Außenhandel zu nennen. Agrarprodukte (besonders Kaffee), Leichtindustrielles wie etwa Textilien und nicht zuletzt ein beträchtlicher Teil an Rohöl sorgen für den Aufschwung. Die Europäische Union und der ehemalige Feind USA bilden hierbei die Gruppe der Hauptabnehmer (etwa 20 Prozent).
Inflation
Doch auch Vietnam kann sich nicht den Problemen entziehen, welche mit einem starken Wirtschaftswachstum einhergehen. So sorgte eine stetig hohe Inflationsrate dafür, dass die eigene Währung (genannt „Đồng“) gegenüber dem US-Dollar mehrfach abgewertet wurde. 2012 betrug die Geldentwertungsrate ganze 6,8 Prozent.
Zudem steht das Land vor großen strukturellen Unterschieden: So erwirtschaftet der ländliche Raum nur 20 Prozent des Volkseinkommens, obwohl dort über 60 Prozent der Vietnamesen leben.