Europa/EU/Eurozone

Durchschnittseinkommen Europa/EU/EurozoneUpdate 2019 vom 23.5.2019:

Durchschnittseinkommen in Europa/EU/Eurozone

Das Pro-Kopf-Einkommen in der Eurozone der Europäischen Union nach BNE betrug 2017 35.644 US-Dollar. Beim BIP pro Kopf erreichte die Eurozone im gleichen Jahr 43.817 US-Dollar KKB.

Im Vergleich dazu kam Nordamerika auf 56.721 US-Dollar BNE pro Kopf sowie 58.770 US-Dollar KKB beim BIP pro Kopf und rangierte damit vor der Eurozone. Osteuropa und Zentralasien erreichten 2017 22.651 Dollar BNE pro Kopf sowie 32.379 Dollar KKB beim BIP pro Kopf.

Medianeinkommen

Das mittlere Einkommen sämtlicher 28 EU-Staaten betrug 2017 16.324 Euro. Bei den insgesamt 34 europäischen Staaten, von denen Daten von Eurostat erhältlich sind, die das mittlere, verfügbare und gewichtete Einkommen umfassen, rangierte die Schweiz auf dem 1. Platz mit 44.253 Euro vor Norwegen mit 39.573 Euro und Luxemburg mit 36.076 Euro. Am Ende der Tabelle befand sich Nordmazedonien, das auf durchschnittlich 2233 Euro kam.

In der EU belegte Deutschland den 10. Platz mit 21.930 Euro. Kommt außerdem die Berücksichtigung der Kaufkraft hinzu, erreichte Norwegen 2017 das höchste mittlere Einkommen in Europa mit 28.875 KKS, gefolgt von Luxemburg mit 28.820 KKS, der Schweiz mit 27.602 KKS und Österreich mit 23.334 KKS.

Innerhalb der EU kam Deutschland in dieser Statistik mit 21.215 KKS auf Platz 4 hinter den Niederlanden. Zu den europäischen Staaten, in denen die Kaufkraft am niedrigsten ausfiel, zählten Nordmazedonien mit 4941 KKS, Rumänien mit 5239 KKS, Serbien mit 5248 KKS, die Türkei mit 6338 KKS sowie Bulgarien mit 7517 KKS und Ungarn mit 8364 KKS.

Bei diesen Daten handelt es sich um Mittelwerte. Dabei verteilen sich die Einkommen sowohl auf EU-Ebene als auch in den einzelnen Staaten überaus unterschiedlich. So ergab sich 2017 in den 28 EU-Ländern bei den zehn Prozent mit den höchsten Verdiensten ein 8,4 Mal höheres Einkommen als bei den zehn Prozent der einkommensschwächsten Menschen der Bevölkerung.

In Deutschland kamen die einkommensstärksten zehn Prozent des Landes auf ein 7,4 Mal höheres Einkommen als die zehn Prozent, die am einkommensschwächsten waren.

Das Durchschnittsgehalt in Europa

Auf ganz Europa bezogen lag das Durchschnittsgehalt 2018 bei monatlich 1380 Euro netto. In den 28 EU-Ländern kam es auf 1748 Euro netto pro Monat. Innerhalb des Schengen-Raums, zu dem 26 Länder gehören, erreichte es 1876 Euro im Monat.

Die Unterschiede in Europa beim Durchschnittsgehalt sowie bei der Besteuerung fallen allerdings sehr deutlich aus. Die höchsten Netto- und Brutto-Durchschnittsgehälter wurden 2018 in der Schweiz gezahlt. Dort waren es 5725 Euro Brutto bei einer Steuerbelastung von 17,9 Prozent sowie 4700 Euro netto.

Die niedrigsten Durchschnittsgehälter in Europa erhielten die Ukrainer. So bezogen sie 230 Euro brutto bei 19,57 Prozent Steuern und 185 Euro netto.

Durchschnittsrente Europa

Große Unterschiede bestehen auch beim Rentenniveau innerhalb der Europäischen Union. So bekamen 2015 nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat in einigen Staaten Rentner sogar mehr Geld als Arbeiter, wie zum Beispiel in Rumänien.

So erhielten die rumänischen Rentner bei der Median-Rente sieben Prozent mehr Einkommen als der Durchschnittsarbeiter. In Griechenland waren es sechs Prozent mehr und in Frankreich und Spanien jeweils fünf Prozent. Auch die ungarischen Rentner bezogen zwei Prozent und die italienischen Rentner ein Prozent mehr Einkommen als die Arbeiter.

Am schlechtesten bei den Medianrenten standen 2015 Litauen, Lettland und Estland dar. Dort mussten die Rentner Abstriche von bis zu 30 Prozent gegenüber den Durchschnittsarbeitern hinnehmen.

In Deutschland erhielt der Durchschnittsrentner 13 Prozent weniger Einkünfte als der normale Arbeiter, womit Deutschland sogar unter dem EU-Durchschnitt liegt. Darin lagen die Nachteile der Rentner bei vier Prozent. Insgesamt bewegte sich Deutschland bei Renten und Löhnen jedoch noch immer deutlich über dem Durchschnitt in der EU.

Durchschnittsvermögen Europa

Der Weltreichtumsreport des Credit Suisse Research Institute aus dem Jahr 2017 sah die Schweiz auf Platz 1, während Deutschland eher zu den ärmeren Ländern Europas zählte. Nur in osteuropäischen Staaten hatten die Menschen noch weniger Geld zur Verfügung.

So betrug das Medianvermögen in Deutschland 2017 47.000 US-Dollar. Im Vergleich dazu kamen die Belgier auf 168.000 Dollar, die Niederländer auf 94.000 Dollar und die Dänen auf 87.000 Dollar. An der europäischen Tabellenspitze lagen jedoch die Schweizer mit 229.000 Dollar.

Das einzige alte EU-Land, das noch hinter Deutschland rangierte, war Portugal mit 38.000 Dollar.

Als Grund für die ungleiche Vermögensverteilung wird das geringe Immobilienvermögen in Deutschland angegeben. So befinden sich hierzulande die meisten Immobilien im Besitz von vermögenden Personen oder Firmen, während die Durchschnittsbevölkerung Miete zahlt.

Ursprünglicher Artikel vom 4.11.2012:

Die EU ist ein Wirtschaftsraum aus 27 Staaten mit 500 Millionen Einwohnern, ganz Europa mit seinen über 40 staatlichen Gebilden und über 700 Millionen Einwohnern ist ein noch unübersichtlicheres Konglomerat. Durchschnittswerte, die Europa betreffen, können nur abstrakte Vergleichswerte sein, denn sie sagen als absolute Werte nur in einigen wenigen Regionen des Kontinents etwas Substanzielles aus.

Entsprechend gibt es auch ein allgemein gültiges Durchschnittseinkommen in Europa nicht. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern sind einfach zu groß, als dass die Bewertungen eines Landes in einem anderen als Orientierungsgröße gelten könnten. Nach deutschen Maßstäben wäre der durchschnittlich verdienende Luxemburger in jedem Falle ein Besserverdienender. Die Armutsgrenze in den Niederlanden und das Risiko, in Armut abzugleiten, wären für rumänische Verhältnisse geradezu paradiesisch. Das Europäische Amt für Statistik (Eurostat) bezieht deshalb für seine Durchschnittsberechnungen mehrere Größen mit ein.

Durchschnittliches und Median-Einkommen

Die Berechnungen von Eurostat für das Durchschnittseinkommen gehen immer von einer Aufteilung in Alter, Geschlecht und Haushaltsgrößen aus, um das so genannte Äquivalenzeinkommen zu ermitteln. Dieses berücksichtigt die Lebensumstände und Einspareffekte in der Lebensführung, um dadurch zu besser vergleichbaren Zahlen bei der Kaufkraft zu gelangen. Bei der Auflistung dieser Einkommen nach Ländern bilden die Werte in der Mitte dieses Rankings das Median-Einkommen. Dieses lag im Jahr 2008 bei 14.630 Euro für die EU.

In seine Berechnungen bezieht Eurostat weiterhin die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Island und Schweden mit ein, um für die 17 Kernländer des Euro-Raums geeignetere Vergleichswerte zu erhalten. Dann steigt das Median-Einkommen auf fast 17.000 Euro an, während die Werte für die 15 Länder, die erst ab 2004 der EU beigetreten weitaus tiefer liegen. Estland, die Slowakei, Polen, Litauen, Ungarn und Rumänien beispielsweise erreichen nur ein Drittel bis ein Sechstel dieses Wertes, und zwar genau in der genannten Reihenfolge abwärts.

Deutschland ist Durchschnitt

Deutschland liegt mit seinem Median-Einkommen von 18.586 Euro auf Platz 10 dieses Rankings, was auch in etwa der IWF-Einstufung nach Pro-Kopf-Einkommen aus dem Jahr 2010 entspricht (Platz 12 mit 30.800 Euro). Die Unterschiede in den absoluten Zahlen erklären sich durch die Abzüge von Steuern und notwendigen Ausgaben. Auch dabei liegt Deutschland knapp unter dem Durchschnitt, ebenso wie bei den Lohnzuwächsen. Die stärksten Zuwachsraten haben hier allerdings die Neuen.

Nur in einem Segment ist Deutschland wirklich Spitze, allerdings mit negativem Vorzeichen. In keinem anderen Land der EU klaffen die Unterschiede zwischen der Vergütung von männlichen und weiblichen Arbeitnehmern so weit auseinander – über 20 % sind es insgesamt. Im angeblichen „Macho-Land“ Italien sind es 4,4 %.