Durchschnittseinkommen in Berlin

2010 konnte die deutsche Hauptstadt erstmals seit langer Zeit wieder einen Einkommenszuwachs in allen Branchen verzeichnen. Nach den Angaben des Statistischen Landesamtes Berlin stieg der durchschnittliche Bruttoverdienst aller Berliner Arbeitnehmer um 2,1 %. Der monatliche Durchschnittsverdienst betrug im Jahr 2010 einschließlich Sonderzahlungen 2.784 Euro. In diese Zahl sind jedoch alle Verdienstarten von Vollzeit bis geringfügig eingeschlossen. Der Blick in die Zusammensetzung dieser Zahl legt erhebliche Unterschiede frei.

Im Folgenden werden, soweit nicht anders ausgewiesen, die Zahlen des Statistischen Landesamtes Berlin verwendet.

Brutto-Monatsverdienste der Vollbeschäftigten im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich

Um auf vergleichbare Zahlen für den Großteil der Berliner, die ein aktives Einkommen erzielen, zu kommen, ist der aussagekräftigste Wert der Brutto-Monatsverdienst aller Vollbeschäftigten im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. Dieser betrug im Jahr 2011 für Männer 3.384 Euro, für Frauen 2.880 Euro. Der Durchschnittswert lag bei 3.173.

Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2012 wird der langsame, aber stetige Anstieg dieses Einkommens deutlich. Denn im Juni 2012 lag die Durchschnittszahl bereits bei 3.283 Euro, wiederum 42 Euro höher als im 1. Quartal. Allerdings veränderte sich der durchschnittliche Minderverdienst von Frauen in diesem Bereich von ca. 500 Euro im Monat nicht.

Frauen sind in Berlin im Einkommen deutlich schlechter gestellt

Folgt man dem Gender-Bericht der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, so betrug die Differenz der durchschnittlichen Stundenverdienste 2010 mehr als 15 %. Diese Zahl steigt mit zunehmendem Alter. Bei den Verdiensten über 1.500 Euro im Monat haben die Frauen zwischen 35 und 45 Jahre einen Anteil von etwa 35 %. Dieser Anteil sinkt bei den über 55jährigen auf 23 %. Bei den Sonderzahlungen sind Frauen bis zu 40 % im Nachteil. Sichtbar wird das Missverhältnis vor allem bei den Einkommensgruppen, wo die Frauen nur im unteren Bereich dominieren.

Unterschiede in den Branchen

Erhebliche Unterschiede im Durchschnittseinkommen gibt es auch zwischen den einzelnen Branchen. Ein Arbeitnehmer in der Energieversorgung erhält über 1.000 Euro mehr im Monat als ein Beschäftigter der Öffentlichen Verwaltung, die etwa im Mittel der Branchen-Einkommen liegt. Branchenschlusslicht ist wie überall das Gastgewerbe, wobei Frauen hier noch einmal ca. 300 Euro weniger im Monat verdienen als Männer.